Die Kunstpsychotherapie scheint mir in besonderer Weise geeignet, ein Raum für neue Erfahrungen zu sein und Zugang zum Ursprünglichem zu bieten. In der sicheren therapeutischen Beziehung kann Verbundenheit entstehen, im kreativen Tun entfalten sich Autonomie und individuelle Entwicklungskraft.
Im Malen und Gestalten machen wir die Erfahrung schöpferisch zu sein. Sinnliche Körpererfahrungen im Hier und Jetzt, sei es beim Malen mit leuchtenden Farben, beim Formen mit Ton oder beim Bearbeiten eines Steins fördern Achtsamkeit und Präsenz, fördern das im Hier und Heute sein.
Die Erfahrung, dass Symbolisierung Verbalisierung ermöglicht und ich mich malend mitteilen kann, wirkt entlastend und erhellend. Eigene Bedürfnisse können sichtbar und erkannt werden. Malend wird die Möglichkeit Einfluss zu nehmen direkt erlebbar und führt letztlich zu mehr Selbstbewusstsein und Selbstfürsorge. Darüber hinaus geht es immer auch um individuelle Ressourcenaktivierung und Entwicklung, um das Weiten der eigenen Spielräume und Möglichkeiten. Die direkte Erfahrung von Handhabbarkeit und Selbstwirksamkeit gerade in Verbindung mit persönlichen Belastungen kann trösten, Mut machen und Heilung ermöglichen. Wachsendes Selbstverständnis getragen von Respekt, Akzeptanz und Wertschätzung führt nach und nach zu Selbstverständlichkeit, zu einem „Ja – Ich bin, die ich bin“.